Fritz Werner Informationen, Jg. 1, Betriebsversammlung: Unsere Probleme, Okt. 1973

09.10.1973:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Fritz Werner Werkzeugmaschinen (FWW) vermutlich heute ihre 'Fritz Werner Informationen' (vgl. Juni 1973, 19.10.1973) für Oktober heraus mit dem Leitartikel "Kollegen ans Mikrofon!" zur Betriebsversammlung. Hierbei handelt es sich vermutlich um die Nr. 3.

Weitere Artikel sind:
- "SEL Lehrlinge erkämpfen 20,-" (vgl. 12.7.1973, 5.9.1973) zur Lehrlingsmetalltarifrunde (LMTR - vgl. 31.3.1973, 12.10.1973);
- "Der Streik bei Ford in Köln" (vgl. 24.8.1973);
- "Bennas Märchenstunde" zu den Forderungen der Schlosser; sowie
- "Ein Kollege berichtet" von den Betriebsversammlungen bei Schering (vgl. 25.9.1973, 28.9.1973).

Ein Artikel berichtet von den TZL:
In 40 Berl Betrieben Teuerungszulagen

Ein paar Beispiele:
Siemens - 200.- brutto (oder eine 215.- Siemensaktie)
AEG 200.- brutto
Sobanski AG (Reinickendorf) 240.-
Solex rückwirkend ab 1. Sept. 30 Pfg. für Arbeiter, mtl. 50.- für Angestellte
Schindler 250.-; nachdem auf einer Betriebsvers. Kollegen den Betriebsrat (BR) aufgefordert hatten, noch ein letztes Mal zu verhandeln, gab die Geschäftsleitung nach.
KWU die Kollegen ließen sich nicht auf den Kompromiß der Geschäftsleitung in Höhe von 200.- ein. Sie forderten weiter 60 Pfg, und sie haben den BR aufgefordert wieder zu verhandeln.
DIW (Spandau) Am 14.9. legten die 170 Kollegen der Firma Deutsche Industriewerke AG die Arbeit nieder. Sie streikten auch am Montag 17.9. weiter für ihre Forderung: 40 Pfg und eine Sonderzahlung von 125.- bis die Geschäftsleitung nachgab.
Kupferraffinerie (Reinickendorf) Am 31.8. streikten die Kollegen, '…300.- Teuerungszulage, sonst fassen wir kein Stück Arbeit mehr an.' Am Abend hatten sie 280.- in der Tasche.
Krone GmbH (Lichterfelde) 250.- bot die Geschäftsleitung, und der BR nahm an. Die Kollegen hatten schon vor einiger Zeit 350.- gefordert, vielleicht hätten sie sogar mehr erreicht. Wenn die Facharbeiterabteilung Werkzeugbau - die Kollegen dort sind für viele Frauen in der Produktion noch immer ein Vorbild - nämlich ebenfalls in die Kantine gekommen wäre.

Dort hatten sich Kolleginnen und Kollegen der anderen Abteilungen versammelt um über die Organisierung eines Streiks zu reden. Als keiner der 200 Werkzeugmacher erschien, resignierten die Versammelten und gingen nach und nach wieder an die Arbeit.

Osram 200,-, nachdem schon auf der Betriebsversammlung vor 3 Monaten eine Teuerungszulage gefordert worden war, rückte die Geschäftsleitung auf der Betriebsversammlung am 2.10. mit der Teuerungszulage heraus. Die Geschäftsleitung hatte inzwischen gespürt, daß immer mehr Kollegen bereit gewesen wären, für ihre Forderung 300,- zu streiken. 850 von 1 000 Kolleginnen und Kollegen unterschrieben die Unterschriftenliste. 30 Kollegen hörten auf zu arbeiten und zogen durch die Hallen zum BR."
Q: Fritz Werner Informationen Betriebsversammlung: Unsere Probleme, Berlin Okt. 1973

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