KBW-Regionalleitung Süd:
Der Imperialismus treibt die Ausbeutung der Arbeiter in der Region Augsburg voran, ruiniert die Bauern und zerstört die Lebensbedingungen des Volkes!

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 2.9.2012

Die hier dokumentierte Broschüre der Regionalleitung Süd des Kommunistischen Bundes Westdeutschlands (KBW) ist ein Beispiel für die umfassenden Analysen, mit denen der KBW die Lebensumstände der von ihm sog. 'Volksmasse' zu erfassen und diese zu agitieren trachtete. Neben zahlreichen aktuellen Berichten finden sich dabei auch immer wieder verweise auf die Geschichte der Region Augsburg und der dort ansässigen Konzerne.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Dezember 1977:
Vermutlich im Dezember gibt die Regionalleitung Süd des KBW die Broschüre "Der Imperialismus treibt die Ausbeutung der Arbeiter in der Region Augsburg voran, ruiniert die Bauern und zerstört die Lebensbedingungen des Volkes!" in einer Auflage von 1 500 Stück heraus. Der Text gliedert sich in die Abschnitte:
- "Die Bayerische Idylle", in dem Erwähnung finden Siemens Augsburg, Nestle (NGG-Bereich) in Biessenhofen (Ostallgäu) und Hegge (Oberallgäu), AEG-Telefunken, MAN und Renk, Ciba-Geigy Blaichach (Oberallgäu), die Quandt-Töchter Keller und Knappich-Inka sowie J. N. Eberle(SKF), aber auch Glöggler in Augsburg und Füssen;
- "Die Konzentration und Zentralisation des Kapitals in Augsburg", wobei u.a. von Böwe, Glöggler, MAN, MBB, NCR, Osram, Renk und Siemens berichtet wird;
- "220 DM ist unsere Forderung" zu einer Unterschriftensammlung beim Maschinenbaubetrieb Alpine;
- "'Dem Zwang zum Größerwerden kann sich auch MAN nicht entziehen'";
- "Der Zusammenbruch des Glöggler Konzerns" (GTB-Bereich);
- "Schwerpunkt in Europa und in Übersee" zu Osram;
- "Gesetzmäßig ruiniert der Imperialismus die Bauern" in den Landkreisen Aichach-Friedberg, Augsburg, Dillingen und Donau-Ries;
- "'Ihr müßt auch noch am Sonntag reinkommen'" zur ITT-Tochter SWF in Wemding;
- "Billiger Strom aus Kernkraftwerken bringt weitere Rationalisierungen und ruiniert die Bauern noch schneller" zum AKW Rehling (vgl. 14.5.1977);
- "Der bürgerliche Staat ist ein hemmungsloser Blutsauger und Unterdrücker im Interesse der Profitproduktion" zu Fahrpreiserhöhungen und anderen Gebühren und Tarifen;
- "Die Gemeindereform in Bayern", wobei auch vom ÖTV-Streik (vgl. 25.1.1974) berichtet wird;
- "Die Polizeireform in Bayern", wobei auch auf die Bereitschaftspolizei in Königsbrunn eingegangen wird;
- "Die Schulen sind Produktionsstätten für billige Lohnsklaven", wobei u.a. das katholische Bildungswerk, die Fachakademie für Hauswirtschaft, die Hauptschule an der Schleiermacherstraße, die Grund- und Hauptschulen am Pappelweg sowie die Integrierte Gesamtschule Schwabmünchen und 8891 Radenzhofen bzw. die Aicher Zeitung erwähnt werden;
- "Der Landesentwicklungsplan";
- "Region Augsburg: Waffenzentrum Nr. 1 im Südbayerischen Raum", wobei auf MAN, MBB und Renk, aber auch auf IWKA eingegangen wird sowie auf die US-Army und die Bundeswehr, u.a. auf die Jagdbomber in Lagerlechfeld und Schwabstadl sowie die Luftwaffe in Fürstenfeldbruck, Neubiberg, Landsberg, Penzing und Manching, wobei auch aus der Saarburgkaserne Landsberg sowie von den Bürgerprotesten gegen Lärmbelästigung durch Tiefflieger in Göggingen und Haunstetten sowie gegen US-Truppenübungsplätze in Deuringen und Gersthofen berichtet wird; und
- "Imperialismus ist Reaktion auf der ganzen Linie. Die Volksmassen werden ihn zerschlagen".
Quelle: KBW-Regionalleitung Süd: Der Imperialismus treibt die Ausbeutung der Arbeiter in der Region Augsburg voran, ruiniert die Bauern und zerstört die Lebensbedingungen des Volkes!, München o. J.