Rote Schülerfront: Roter Weg, Jg. 3, Jan./Feb., Nr. 10/11

26.01.1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) des AB gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 10/11 ihres Organs 'Roter Weg' für Januar/Februar (vgl. Dez. 1973, 3.3.1974) heraus. Der Leitartikel "Mit dem 'Leistungsprinzip' gegen uns Schüler" widmet sich den Zwischenzeugnissen. Eingegangen wird auf die Verlängerung der Pfingstferien. Die RSF äußert sich auch "Zur politischen Linie der KBW-Schülergruppen", wobei die kommende Gründung einer KBW-Schülergruppe auch in München angesprochen wird. Kritisiert wird allein das Programm des KBW, vor allem hinsichtlich seiner demokratischen Forderungen. Eingegangen wird auch auf das drohende Verbot des KSV der KPD, der an der LMU München 2 seiner 3 Konventssitze verloren habe.

Berichtet wird aus Weiden vom Besuch des KuMi Maier (vgl. Jan. 1974), durch einen Korrespondenten von einem privaten Gymnasium in Westberlin, über die bundesweite BAFöG-Demonstration (vgl. 24.1.1974), vom Franz-Josef-Strauß (FJS) Prozeß gegen Helge Sommerrock (vgl. 16.1.1974), vom Luitpold-Gymnasium München über das Disziplinarverfahren gegen den Bundesvorsitzenden des AjLE, Rüdiger Offergeld, während Uwe Klaas in Bergkamen, der Mitglied des NPD-Bundesvorstands und später der 'Deutsch-Nationalen Aktion' (gemeint ist vermutlich die Deutsch-Soziale Aktion) gewesen sei, unbehelligt bleibe.

In der Rubrik 'Kampf dem Militarismus' wird berichtet von der militaristischen Beeinflussung im Physikunterricht am Platen-Gymnasium Ansbach und von der neuen Bundeswehrstruktur, in "'Ölkrise' – Notstandsübungen" geht es erneut ums Energiekrisengesetz (vgl. 10.11.1973), berichtet wird vom Interesse des BdA an der Bundeswehr (vgl. 22.9.1973) und von der Filmförderung für 'Werwölfe'.

In der Rubrik 'Vom Kampf der Arbeiterklasse' erscheint ein "Offener Brief an Willy Brandt" vom vormaligen SPD-Organisationsleiter in Regensburg-Schwabelweis und es wird eingegangen auf die Krise.

Aufgerufen wird zur Hilfe für Chile bzw. eher für dessen Flüchtlinge und berichtet über die dortigen 'Revisionisten' und die bundesdeutschen Interessen an Chile sowie aus Vietnam, aber auch vom "Terror gegen vietnamesische Studenten in der BRD".

Eingegangen wird auf die Todestage von Lenin, Liebknecht und Luxemburg, gegen die Allgemeine Schulordnung (ASchO) wird die "Demokratie an chinesischen Schulen" propagiert. Auch Solschenizyn wird angegriffen, dafür die illegale Stalin Gruppe aus der SU propagiert. Schleyer wird als SS-Mann bezeichnet, berichtet auch vom nicht erfolgenden Berufsverbot gegen Günter Deckert von der NPD.

Im Münchener Teil wird mit Hilfe des 'WIKU', der Schülerzeitung des Wittelsbachergymnasiums berichtet von der Schülerunion (SU) am Wilhelmsgymnasium und am Rupprechtgymnasium. Die Mitbestimmung wird anhand des Hamburger SVG erläutert. Berichtet wird vom Luitpold-Gymnasium über Rüdiger Offergeld, gegen den selbst die Schülerunion nichts sagen würde, sowie vom Wittelsbacher Gymnasium (vgl. Dez. 1973) und dem Rupprecht-Gymnasium (vgl. Nov. 1973, Jan. 1974) jeweils über neue Schülerzeitungen.

Unserem Exemplar beigelegt ist ein Flugblatt der RSF "Heute mittag demonstrieren die Schüler des Luitpold-Gymnasiums für ihrer Lehrer Rüdiger Offergeld!" (vgl. 18.2.1974).
Q: Roter Weg Nr.10/11,München Jan./Feb. 1974

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