Rote Schülerfront: Roter Weg, Jg. 2, Dez. 1973, Nr. 9

Dezember 1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt die Nr.9 ihrer Münchner Schülerzeitung 'Roter Weg' für Dezember (vgl. 26.11.1973, 26.1.1974) heraus. Berichtet wird von den vermehrten Schulaufgaben wegen der Zwangsferien aufgrund der Ölkrise, obwohl z.B. am Elsa-Brandström Gymnasium (EBG) mit Koks geheizt werde. Beleuchtet werden die Hintergründe des Energiekrisengesetzes (vgl. 10.11.1973), eingeladen zur Diskussion darüber (vgl. 13.12.1973).

Eingegangen wird auf die Schülerunion (SU) der CDU und CSU und ihre teils andere Namen wie PSI, AGES etc. tragenden Unterformationen.

Berichtet wird vom Kampf gegen die Allgemeine Schulordnung (ASchO) bzw. dem "Bestrafungsterror" des Kultusministeriums:"
Bestraft bzw. bedroht wurden: ehemaliger Bezirksschülersprecher Grytzyk, Regensburg, die ehem. Bezirksschülersprecher München Häfner und Strobl, Schülersprecher Reinhard Maier, AEG München, Wolfgang S., FOS, Michael Späth, EGG und Guido Bühn, Ludwigs München". Berichtet wird vom Rausschmiss Späths am Münchner Erasmus-Grasser Gymnasium (EGG – vgl. 12.11.1973, 22.11.1973).
Die RSF befragte KuMi Maier auf einer Veranstaltung zur Schulordnung, Maier verteidigte diese.

Berichtet wird aus Griechenland (vgl. 15.11.1973), über den Nobelpreis für Konrad Lorenz, mit Hilfe der 'Peking Rundschau' aus der VR China und vom Bayrischen Hochschulgesetz (BHG – vgl. 28.11.1973). Dargestellt wird die eigene, nunmehr vierjährige Geschichte (vgl. 23.12.1969).

Im Münchner Teil wird berichtet vom Rupprecht-Gymnasium über den Protest gegen die Rausschmisse Guido Bühns und Michael Späths, am Maria-Theresia-Gymnasium (MTG) wurde ein Flugblattverteiler in gleicher Angelegenheit von Lehrern angegriffen, am Wittelsbacher Gymnasium wurde gegen Schulordnungsgegner die Politische Polizei bemüht, am Luisengymnasium zu erhöhter Sauberkeit aufgefordert. Am Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) sabotierte ein Juso-Mitglied die Solidarität mit Michael Späth, auch dort aber wird gegen die Schulordnung agitiert. Am Erasmus-Grasser Gymnasium (EGG) wird zusätzlich auch noch die neue Hausordnung bekämpft. Es erscheint auch der Artikel "Gegen die opportunistische Politik der 'Kommunistischen Oberschüler München'" (KOM), der sich diesen Sympathisanten des KOV der KPD widmet, die am Wittelsbachergymnasium mit einem rechtsopportunistischen Programm die SMV-Wahl gewonnen hätten und dort auch den Aufbau einer unabhängigen Schülerzeitung behindern würden. Auch gegen die Schulordnung habe die KOM sabotiert und nur drei Ausschüsse für sich gewinnen können, dann aber an zwei Schulen erfolglos versucht neue Gruppen zu gründen und auch noch ein zweites Ortskomitee etabliert.
Die RSF übt Selbstkritik an ihrem Entwurf für ein "Aktionsprogramm für eine demokratische Schulverfassung" (vgl. Okt. 1973), den sie zurückzieht.

Eine Beilage aus Regensburg "Ein Gespenst geht um in Europa" lädt ein zum Marxismus-Diskussionskreis jeden Donnerstag und zum Unterhaltungsabend jeden Samstag jeweils im Schülerzentrum Krebsgasse sowie zu vielfältigen Aktivitäten für alle, die in den Ferien nicht wegfahren können (vgl. 26.12.1973).
Q: Roter Weg Ausgabe München Nr.9,München Dez. 1973

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