Zündapp München

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

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Zündapp in München Berg am Laim ist nicht gerade ein Großbetrieb, laut KBW waren dort im März 1977 ca. 2 000 Menschen beschäftigt. Nur wenige der linken Gruppen berichten in den vielen von uns ausgewerteten Quellen von Zündapp.

Für die Münchner Arbeiterbasisgruppen (ABG) aber ist Zündapp schon früh ein wichtiger Betrieb, vermögen sie es dort 1969 doch offenbar einen der wenigen Septemberstreiks auszulösen (vgl. 11.9.1969), auch wenn es nur ein Warnstreik war (vgl. 21.10.1969).

Auch innerhalb der Metalltarifrunde (MTR) 1970 kommt es bei Zündapp wieder zum Warnstreik (vgl. 9.10.1970), die ABG berichten wiederholt in ihrem Zentralorgan von Zündapp (vgl. Feb. 1971, Juli 1971), verteilen dort Flugblätter (vgl. März 1971) sowie vermutlich auch ihren 'Metallarbeiter' (vgl. 9.8.1971), bei dem es sich meist um Flugblätter handelt (vgl. Sept. 1971). Auch in der Metalltarifrunde (MTR) 1971 kommt es bei Zündapp zum Warnstreik (vgl. 26.11.1971).

Nun tritt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG mit ihrer monatlich erscheinenden Betriebszeitung 'Zündfunke' auf (vgl. Jan. 1972, Feb. 1972, 13.3.1972), von den ABG ist zu erfahren, dass es sich um eine neue Betriebsgruppe handele (vgl. Apr. 1972), die bei den Betriebsratswahlen 1972 (vgl. 24.4.1972) offenbar einige der Wunschkandidaten durchzubringen vermag (vgl. 2.5.1972), davon berichten dann auch die damals noch befreundeten Gruppen im Badischen gern einmal (vgl. Juni 1972, 21.6.1972).

Ansonsten aber sind vor Ort allein die ABG aktiv mit ihrem 'Zündfunken' (vgl. 8.5.1972, Aug. 1972). Für den August 1972 gibt es recht widersprüchliche Meldungen, u.a. von der offenbar bei Zündapp sporadisch aktiven (vgl. Sept. 1972) KPD/ML-ZK (vgl. 14.8.1972). Die ABG-Betriebsgruppe aber veröffentlicht in der Folge ihren 'Zündfunken', ohne sich weiter mit der Konkurrenz zu befassen, bemüht sich lieber um den Aufbau der IG Metall in Form von Jugendgruppen (vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) bzw. um die Vervollständigung des Vertrauensleutekörpers bei Zündapp selbst (vgl. 12.3.1973).

Während die Jugendlichen sich schulen (vgl. 19.3.1973) kommt es bei Zündapp offenbar zu ersten politischen Entlassungen (vgl. 16.4.1973), bald dann wohl gar zur Anwerbung von Informanten seitens eines Betriebsrats (vgl. 14.5.1973, Juli 1973), wogegen die mittlerweile in AB umbenannten ex-ABG natürlich protestieren (vgl. 24.7.1973). Es kommt zu Kündigungen, wobei die Zahlenangaben variieren (vgl. 17.9.1973, Jan. 1974). Der AB gibt aber zunächst weiter den 'Zündfunken' heraus (vgl. Okt. 1973), auch wenn dieser mutmaßlich umgehend juristisch sanktioniert wird (vgl. Nov. 1973).

Ob auch die Polizei einschritt, oder die Verteilung bereits vorbei war, was wahrscheinlicher anmuten mag, bleibt hier ungeklärt, beim Pressehaus_Bayerstraße zumindest greift die Polizei hart durch (vgl. Jan. 1974), wovon natürlich in der örtlichen AB-Pressse berichtet wird (vgl. Jan. 1974).

Die Betriebsgruppe Zündapp der ABG bzw. später des AB scheint stark angegriffen, zumindest wurden uns betriebsspezifische Zeitungen zukünftig nicht mehr bekannt (vgl. 21.1.1974), auch wenn das zentrale Organ des Arbeiterbundes noch ab und an von Zündapp München berichtet (vgl. 5.10.1975, 13.7.1977).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

11.09.1969:
In München verteilen die ABG der APO München Nord, Ost, Süd, West und Neuhausen, nach eigenen Angaben, heute und morgen vor 19 Betrieben ihr Flugblatt Nr.5 (vgl. 2.9.1969, 17.9.1969):"
Dienstag voriger Woche: Hoesch-Westfalenhütte in Dortmund - Mittwoch: Hoesch-Werke Union und Phoenix - Donnerstag: Rheinstahl-Hüttenwerke in Mülheim und Mannesmann (MM in Duisburg,d.Vf.) in Huckingen - Freitag: Klöckner in Bremen und Osnabrück, Eisenwerke Neunkirchen im Saarland, Saarwerke AG (?,d.Vf.*), Maschinenfabrik Geislingen in Baden-Württemberg - Samstag: Gelsenkirchen und Röchling (in Völklingen,d.Vf*) - Montag: Krupp in Essen., AEG in Mülheim, Edelstahlwerke in Witten, im gesamten saarländischen Bergbau, Maxhütte in Sulzbach in Bayern - Dienstag: Maxhütte in Haidhof, Klöckner in Düsseldorf, Thyssenwerke in Düsseldorf und Hamm, Howaldt-Werft in Kiel …

DER STREIK ROLLT

Aber viele von uns zucken mit den Achseln und sagen: 'Vier Wochen früher und wir hätten natürlich mitgestreikt. Aber wir haben uns mit 8% abspeisen lassen. Was können wir denn jetzt noch tun?'

Unsere 15%, die wir damals forderten, werden heute von den streikenden Stahlarbeitern erkämpft:
7% haben die Stahlarbeiter bereits jetzt ohne Gewerkschaft in den einzelnen Betrieben erzwungen. Auch wenn es die IG-Metall in der eisen- und stahlerzeugenden Industrie wieder nur zu 8% bringt, haben die Arbeiter 15%!

Die 'Frankfurter Rundschau' hat recht, wenn sie schreibt:
'An diesem Erfolg sehen dann die vier Millionen Arbeiter der Metallindustrie, was Eigeninitiative der Basis bringt. Ins schwäbische Geislingen SCHWAPPTE BEREITS DIE STREIKWELLE - ZU METALLARBEITERN, DIE SEIT 1. SEPTEMBER DIE VON BRENNER ALS KOMPROMISS GEFEIERTEN ZUSÄTZLICHEN ACHT PROZENT ERHALTEN. ANDERE KÖNNTEN FOLGEN.'

Andere - damit sind wir gemeint! Die IG-Metall-Führung kann sich trotz der Riesenprofite der Unternehmer damit zufrieden geben, daß WIR nur 8% mehr Lohn und Gehalt bekommen. Aber unsere Kollegen in der eisen- und stahlerzeugenden Industrie zeigen uns: wenn WIR mehr wollen, können wirs auch bekommen. Und WIR können uns nicht mit 8% zufrieden geben: das riecht nicht angesichts der bisherigen Preissteigerungen und der Preislawine nach der Wahl.

WER SOLL UNS DENN DABEI IM WEG STEHN, DASS WIR DEM BEISPIEL DER KOLLEGEN IN GEISLINGEN FOLGEN UND VON DEN EINZELNEN UNTERNEHMERN DAS ERZWINGEN, WAS WIR HABEN WOLLEN. 30, 50, 80 PFG MEHR IN DER STUNDE - AN UNS LIEGT ES, OB WIR SIE BEKOMMEN!

Was keine Gewerkschaft geschafft hat, das schaffen wir Arbeiter: die Kollegen bei Hoesch und den anderen bestreikten Betrieben erreichten die volle Bezahlung der Streikstunden durch den Unternehmer.

Wir Arbeiter aus den Basisgruppen können nicht anstelle von Euch streiken. Streiken können wir Arbeiter nur gemeinsam. Aber wie erreichen wir die nötige Gemeinsamkeit? Das haben uns Kollegen von der Hoesch-Westfalenhütte gezeigt: Bei Hoesch gibt es wie in jedem Betrieb Abteilungen, die besonders gut zusammenhalten. Die Kollegen in diesen Abteilungen haben nicht gewartet, bis die anderen etwas tun (denn dann hätte keiner was getan!). Sondern sie haben sich gesagt 'einer muß den Anfang machen' und legten die Arbeit nieder.

Es liegt an uns, ob wir weiterhin aus dem Fernseher erfahren, was Streik ist und was mit Streik erreicht werden kann. Am Montagabend sahen wir im Fernsehen das Transparent der streikenden Arbeiter in Saarbrücken, auf das sie geschrieben hatten:
'WIR VERTRETEN UNS SELBST'
Beweisen wir, daß das auch für uns zutrifft!

Wir können nicht anstelle von Euch streiken. Aber wir sind bereit, Euch mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, zu unterstützen."

Laut AB hat das Flugblatt folgende Auswirkungen:"
Daraufhin kommt es zum Streik bei Zündapp, wo ein Teil der Forderung nach 40 Pfennig erkämpft wird, und bei der Müllabfuhr, was maßgeblich dazu beiträgt, daß ab sofort und vor der eigentlichen Tarifrunde 100 DM mehr gezahlt werden. Aber auch in den Betrieben, wo die kampfbereiten Arbeiter ihre Kollegen noch nicht mitreißen können, wo die Forderung aufgestellt, aber dafür noch nicht gekämpft wird, betonen die Arbeiter und bleibt ihnen bewußt, daß die Arbeiter-Basis-Gruppen genau das Richtige gesagt haben."
Quellen: AB: 10 Jahre Antwort auf die Frage 'Was Tun?'.10 Jahre Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD, München 1980,S.22f; Agitation Nr. 2, München o.J. (1969),S.22 bzw. o. Nummerierung

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19.09.1969:
Die Arbeiterbasisgruppen (ABG) der APO München (vgl. Nov. 1969) verteilen bei Zündapp ihr Flugblatt Nr. 1 (vgl. 22.9.1969). Es findet ein Warnstreik statt.
Q: ABG: Klassenkampf statt Wahlkampf, München o. J. (1969), S. 22 und 31ff

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22.09.1969:
Die Arbeiterbasisgruppen (ABG) der APO München (vgl. Nov. 1969) verteilen bei Zündapp ihr Flugblatt Nr. 2 (vgl. 19.9.1969, 30.9.1969).
Q: ABG: Klassenkampf statt Wahlkampf, München o. J. (1969), S. 22

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30.09.1969:
Die Arbeiterbasisgruppen (ABG) der APO München (vgl. Nov. 1969) verteilen bei Zündapp ihr Flugblatt Nr. 3 (vgl. 22.9.1969).
Q: ABG: Klassenkampf statt Wahlkampf, München o. J. (1969), S. 22

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21.10.1969:
In München verteilen die ABG der APO München Nord, Ost, Süd, West und Neuhausen, nach eigenen Angaben, heute und in den nächsten beiden Tagen vor 22 Betrieben ihr Flugblatt Nr.5 (vgl. 2.9.1969, 17.9.1969) "DREH DICH UM KOLLEGE". Berichtet wird von den Streiks bei Hoesch Westfalenhütte Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 1.9.1969), Zündapp München (IGM-Bereich - vgl. 19.9.1969) und der Müllabfuhr München (ÖTV-Bereich - vgl. 22.9.1969). Fortgefahren wird:"
WAS ZEIGEN UNS DIESE DREI STREIKS?

Viele unserer Kollegen bei Zündapp waren sicher nicht weniger streikentschlossen gewesen als die Kollegen bei Hoesch. Der Streik bei Hoesch, der Warnstreik bei Zündapp und der Streik der Kollegen bei der Müllabfuhr zeigen ganz deutlich: ES IST ENTSCHEIDEND, DASS ES EINE REIHE VON KOLLEGEN GIBT, DIE BEREIT UND IN DER LAGE SIND, DAFÜR ZU SORGEN, DASS MÖGLICHST VIELE KOLLEGEN IN DEN VERSCHIEDENEN ABTEILUNGEN BESCHEID WISSEN. Das ist eine notwendige Voraussetzung. Die zweite ist, DASS EINE GRUPPE VON ARBEITERN DEN ERSTEN SCHRITT MACHT - so wie die Kollegen von den Stahlwerken 1 und 2 und vom Walzwerk bei Hoesch oder die Kollegen vom Kombinettenbau bei Zündapp oder wie die Kollegen bei der Müllabfuhr, die die Müllwagen quer vor die Ausfahrt fuhren. Die dritte Voraussetzung schließlich ist, daß die Gruppe, die mit dem Streik beginnt, SOFORT DIE KOLLEGEN IN DEN ANDEREN ABTEILUNGEN INFORMIERT und auffordert, sich dem Streik anzuschließen. In fast allen Betrieben, in denen gestreikt wurde, war es so, daß die Gruppe, die mit dem Streik begonnen hatte, geschlossen durch eine Abteilung nach der anderen marschierte und die Kollegen dort aufrief, sich ihnen anzuschließen. meist zogen die Kollegen dann gemeinsam vor oder ins Verwaltungsgebäude und stellten dort ihre Forderung.

Die nächste ganz entscheidende Frage ist dann, ob sich die Kollegen eine EIGENE STREIKLEITUNG geben oder ob - wie es häufig noch der Fall war - die Vertretung der streikenden Arbeiter und ihrer Forderungen doch wieder dem Betriebsrat und den Gewerkschaftsfunktionären überLASSEN bleibt. Im Streik wie auch sonst dürfen wir in keinem Augenblick unsere Sache aus der Hand geben - erst recht nicht an diejenigen, deren vordringlichstes Interesse es offensichtlich ist, 'die Sache wieder in die Hand zu bekommen' und 'Herr der Lage zu bleiben' (so begründete während des Streiks die IG-Druck-und-Papier-Führung (DruPa,d.Vf.) in einem Funktionärsrundbrief die Vorverlegung der Tarifverhandlungen.)

Aber waren es nicht gewerkschaftliche Vertrauensleute, von denen der Streik bei Hoesch so gut vorbereitet wurde? Ja, aber sie waren keine Vertrauensleute FÜR den Gewerkschaftsapparat sondern für die Kollegen, und sie wußten genau, warum sie die Gewerkschaft von Anfang an nicht in ihre Karten schauen ließen. Sie taten genau dasselbe, was anderswo Gruppen getan haben, die nichts mit den Gewerkschaften zu tun haben. Einige handelten als Kommunisten. Als Kommunisten! - und nicht wie DKPler, die so tun, als könnten Arbeiter was erreichen, wenn sie Kreuzchen auf Stimmzettel malen. Was haben diese Kollegen getan? Sie haben eine handlungsfähige Einheit gebildet. Sie waren so organisiert, wie es der Kampf erforderte.

Schön und gut - das war beim Streik. ABER JETZT DANACH? Wenn wir im Streik ebenso wie bei jedem Eintreten für unsere Interessen stark sein wollen, dann müssen wir VORHER dafür sorgen, daß wir stark sein werden. WIR ALLE WERDEN NICHT GESCHLOSSEN HANDELN KÖNNEN, wenn ES UNTER UNS NICHT WELCHE GIBT, DIE SICH JETZT SCHON IN 'RUHIGEN ZEITEN' ZUSAMMENTUN!"
Q: Agitation Nr. 2, München o.J. (1969), S. 22 bzw. o. Nummerierung

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Juli 1970:
Eventuell im Juli erscheint die auf Juli/August datierte Nr. 2 der Münchner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. Juni 1970, Sept. 1970). Die ABG berichten darin u.a. aus München von Zündapp.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 2, München Juli/Aug. 1970

09.10.1970:
In München streikt, laut KPD/ML-ZB, die gesamte Frühschicht bei Zündapp eine halbe Stunde lang gegen die schleichenden Tarifverhandlungen. Bei der Waggonfabrik Rathgeber wird gar vier Stunden gestreikt und weitere Streikaktionen finden in München statt bei MTU, Agfa, Südbremse, Hurth, Robel und der Schaltbau GmbH.

Laut ABG führen über 10 000 Metaller Warnstreiks für die 15% Lohnerhöhung bei Zündapp, Südbremse, Rathgeber, Hurth, Agfa, Schaltbau, Robel und der MTU durch (vgl. 12.10.1970).

Laut 'EXI' finden in München bei Agfa, Hurth, MTU, Rathgeber, Robel und Co., der Schaltbau GmbH, Südbremse und Zündapp Warnstreiks im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) statt.
Q: Express International Nr. 107, Frankfurt 16.10.1970,S.6; Kommunistische Arbeiter Zeitung Extrablatt, München Nov. 1970;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 41 und 42, Bochum 14.10.1970 bzw. 17.10.1970;ABG: Flugblatt Nr. 16, München o. J. (10.12.1970)

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Februar 1971:
Die Nr. 8 der Münchner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. Jan. 1971, März 1971) der ABG enthält fast ausschließlich Münchner Berichte, u.a. von Zündapp.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 8, München Feb. 1971

März 1971:
Bei Zündapp München geben die ABG vermutlich im März ihr Zündapp-Flugblatt Nr. 5, "Der Akkord bei Zündapp stimmt nicht!" heraus.
Q: ABG: Zündapp-Flugblatt Nr. 5, München o. J. (1971)

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März 1971:
Bei Zündapp München geben die ABG vermutlich im März ihr Zündapp-Flugblatt Nr. 6, "Akkordbetrug bei Zündapp!" heraus.
Q: ABG: Zündapp-Flugblatt Nr. 6, München o. J. (1971)

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Juli 1971:
Noch im Juli erscheint in München die auf Juli/August datierte Nr. 13/14 der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Juni 1971, Sept. 1971) der ABG. Hierbei wird u.a. eingegangen auf Zündapp München.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 13/14, München Juli/Aug. 1971

09.08.1971:
In München geben die ABG vermutlich in dieser Woche die Nr. 2 ihres 'Metallarbeiters' (vgl. 26.7.1971, 23.8.1971) heraus, die sich unter der Schlagzeile "'Der Dollar geht zu Boden'" außer mit der Weltwährungskrise bzw. der Goldbindung des Dollars dank Bretton Woods auch mit Siemens Balanstraße, Arri, Zündapp, dem IGM Ortsverein und Hoesch Dortmund befaßt.
Q: Metallarbeiter Nr. 2, München o. J. (1971), S. 2

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September 1971:
In der Münchner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' Nr. 15 (vgl. Juli 1971, Okt. 1971) wird u.a. aus München berichtet von Flugblattverteilungen bei Zündapp.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 15, München Sept. 1971

22.11.1971:
In München geben die ABG bei Arnold und Richter (Arri) vermutlich in dieser Woche ihre 'Rote Optik' Nr. 2 (vgl. Okt. 1971, 13.12.1971) heraus, die auch vom Streikbeschluss bei Zündapp berichtet.
Q: Rote Optik Nr. 2, München Nov. 1971, S. 6

26.11.1971:
Bei Zündapp München beteiligen sich, laut SBG Regensburg, 100 der 1 800 Kollegen an einem Warnstreik, nachdem es letztes Jahr noch 1 000 gewesen waren.

Berichtet wird auch durch die ABG München (vgl. 29.11.1971).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 1, Regensburg Dez. 1971; Metallarbeiter Nr. 11, München o. J. (1971), S. 2

Dezember 1971:
Die Nr. 18 der südbayrischen 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 22.11.1971, Jan. 1972) berichtet u.a., dass die Betriebsgruppe Zündapp einen 'Zündfunken' (vgl. Jan. 1972) herausgibt.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 18, München Dez. 1971

13.12.1971:
Die Stadtteilgruppe der ABG München gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 4 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. 15.11.1971, 17.1.1972) für Haidhausen heraus, die sich u.a. mit den Metalltarifrundenwarnstreiks in München bei Zündapp, BMW und Südbremse befaßt.
Q: Roter Anzeiger - Ausgabe Haidhausen Nr. 4, München Dez. 1971, S. 7

Januar 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG die Nr. 1 ihres 'Zündfunken' (vgl. Feb. 1972) heraus, aus der bereits in der Dezembernummer der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' zitiert wurde. Die Verantwortung übernimmt Helge Sommerrock. Neben dem selben Angestelltenartikel wie bei Siemens und bei Arri wird über den Betriebsurlaub, die Musikberieselung am Band, die Betriebsratswahlen (BRW), die angeblich leeren Streikkassen der IGM, die Lehrlingsaktionen (vgl. 24.11.1971, 11.12.1971), das Vorgehen der IG Druck OV München gegen die ABG, vom IGM Ortsverein, aus Baden-Württemberg und von VDM Frankfurt über das Streikverbot berichtet. Mit den Türken beschäftigt man sich und druckt auch eine Seite auf Türkisch ab. Ein Artikel entlarvt den "Faschismus in der Türkei".
Q: Zündfunke Nr. 1, München Jan. 1972

17.01.1972:
In München gibt die Stadtteilgruppe der ABG vermutlich in dieser Woche die Nr. 5 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. 13.12.1971, 12.2.1972) heraus, der nun nicht mehr die Bezeichnung Ausgabe Haidhausen trägt, sondern für ganz München zuständig geworden zu sein scheint. Die Lage der Ausländer wird u.a. anhand von Zündapp dargestellt.
Q: Roter Anzeiger Nr. 5, München Jan. 1972, S. 5f

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Februar 1972:
In München beschäftigt sich die Betriebsgruppe Zündapp der ABG in der Nr. 2 ihres 'Zündfunken' (vgl. Jan. 1972, 13.3.1972) mit der Betriebsrente und der 1969 erstreikten Anwesenheitsprämie, mit Laus vom IGM Ortsvorstand, verschiedenen Abteilungen des Werkes, u.a. über Lärmschäden sowie über die Absaugung in der Automatendreherei, vom benachbarten Pfanniwerk (NGG-Bereich), der Drucktarifrunde (DTR) der DruPa, dem Mordanschlag auf den Rechtsschutzsekretär des DGB Erlangen und dem DGB Lehrlingszentrum Limburg in Hessen. Auf einer Jugendseite wird die Tatsache enthüllt, daß es in München keine IGM Jugendgruppen gibt. Ein Leserbrief berichtet über die Kaltstellung des fortschrittlichen Kollegen Rudi Langowski im Betriebsrat durch die Rechten, "Kälbers Betrug" berichtet von den Betriebsratwahlen (BRW) 1968, mit Hilfe der Kommunistischen Arbeiterzeitung' wird berichtet von den BRW 1972, u.a. bei BMW und Siemens. Berichtet wird über den Besuch von Nixon in der VR China. Eine halbe Seite ist auf Türkisch.
Q: Zündfunke Nr. 2, München Feb. 1972

13.03.1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG vermutlich in dieser Woche die Nr. 3 ihres 'Zündfunken' (vgl. Feb. 1972, Apr. 1972) heraus, die sich außer mit den Betriebsratswahlen (BRW), dem eigenen Betrieb und dessen Jugendvertretung, den Überstundenzetteln sowie der Betriebsversammlung auch mit dem Frauentag (vgl. 8.3.1971), dem Faschismus in der Türkei, dem britischen Bergarbeiterstreik und dem Achtstundentag befaßt und einen türkischen Artikel enthält. Berichtet wird von der Türkeidemonstration (vgl. 4.3.1972) und der gegen das Rundfunkgesetz (vgl. 21.2.1972). Aufgerufen wird: "Kampf der Fahrpreiserhöhung!"
Q: Zündfunke Nr. 3, München März 1972

April 1972:
Das ZK der ABG verfaßt einen Rechenschaftsbericht für die 3. o.MV der ABG im Juni 1972. Darin heißt es u.a., neben der Druckgruppe gäbe es auch neue Metallgruppen bei Arri und Zündapp.
Q: ABG: Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees der ABG angenommen von der 3.o.MV Juni 1972, München o.J. (1972)

April 1972:
Vermutlich im April gibt in München die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 4 (vgl. 13.3.1972, 24.4.1972) heraus, der uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Zündfunke Nr. 3 und 5, München März 1972 bzw. Mai 1972

24.04.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt in München die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ein Extrablatt "Auf zur Betriebsratswahl!" ihres 'Zündfunken' (vgl. Apr. 1972, 8.5.1972) zu den Betriebsratswahlen (BRW) heraus. Beigeheftet ist ein Extrablatt der 'Kommunistischen Arbeiterzeitung' (KAZ) der ABG zur Unterschriftensammlung der Gewerkschaften für die Ostverträge und mit Aufruf zum 1. Mai.
Q: Zündfunke Extrablatt Auf zur Betriebsratswahl!, München o. J. (Apr. 1972); Kommunistische Arbeiterzeitung Extrablatt Liebe Kolleginnen und Kollegen, München o. J. (Apr. 1972)

02.05.1972:
Die ABG geben ihre 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' Nr. 23 (vgl. Apr. 1972, Juni 1972) frühestens heute, aber vermutlich noch in dieser Woche heraus.
Die Ergebnisse der Betriebsratswahlen (BRW) werden bei Zündapp positiv beurteilt.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 23, München Mai 1972

08.05.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt in München die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 5 (vgl. Apr. 1972, Aug. 1972) heraus, mit Berichten vom 1.Mai in Bayern, der Aktion Roter Punkt München (vgl. 11.4.1972, 25.5.1972) und einem Aufruf zur Jugendveranstaltung der ABG (vgl. 10.5.1972). Neben Berichten und Meldungen aus dem eigenen Betrieb, wo Sonderschichten und spalterische Bandzulagen drohen, Leiharbeiter eingesetzt und eine gesetzeswidrige Einarbeitsregelung angewandt werden, wo die Betriebsratwahl (BRW) ein Schritt voran gewesen sei und nun Vertrauensleutewahlen (VLW) anstehen, erscheint auch eine Seite auf Türkisch.
Die Kämpfende Jugend gedenkt Philipp Müller und lädt zum Jungarbeiterzirkel am 16.5.1972 ein. Berichtet wird über "Ostverträge Ostgeschäfte" und vom Protest gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 11.4.1972) sowie gegen den Vietnamkrieg (vgl. 22.4.1972) und von der Stadtratswahl (StRW), wo DKP oder SPD gewählt werden solle. Eingeladen wird zum Arbeiterzirkel am 19.5.1972.
Q: Zündfunke Nr. 5, München Mai 1972

Juni 1972:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg gibt die Nr. 5 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 27.4.1972, 3.7.1972) heraus. Von den Betriebsratswahlen wird u.a. berichtet von Zündapp in München.
Q: Arbeiter-Zeitung Nr. 5, Mannheim/Heidelberg Juni 1972

Juni 1972:
Vermutlich im Juni gibt in München die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 6 (vgl. Mai 1972, Juli 1972) heraus, der uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Zündfunke Nr. 5, München Mai 1972

21.06.1972:
Im 'Klassenkampf' Nr. 22 (vgl. 19.6.1972, 19.7.1972) beschäftigt sich der BKA Freiburg mit den Betriebsratswahlen (BRW): "Bei Ford, Köln, Mannesmann, Lierenfeld, Arri und Zündapp, München und in vielen anderen westdeutschen und westberliner Betrieben flogen Klassenversöhnler aus dem Betriebsrat und wurden fortschrittliche Kollegen gewählt."
Q: Klassenkampf Nr. 22, Freiburg 21.6.1972, S. 5

Juli 1972:
Vermutlich im Juli gibt in München die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 7 (vgl. Juni 1972, Aug. 1972) heraus, der uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Zündfunke Nr.5 und 8, München Mai 1972 bzw. Aug. 1972

August 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 8 (vgl. Juli 1972, Sept. 1972) heraus, der aus dem eigenen Betrieb u.a. berichtet, daß der Vertrauensleutekörper hauptsächlich in der Gießerei und im Werkzeugbau aktiv ist, einen türkischen Artikel enthält und sich mit der Arbeitssicherheit, dem Protest der Akkordlöhner, den Waschräumen und Toiletten, dem Kampf gegen das Antistreikgesetz in Grossbritannien, dem DruPa Ortsverein, Daimler Stuttgart-Untertürkheim und den Auseinandersetzungen in Regensburg bei Händler und dem AEG Sachsenwerk zwischen IGM Ortsvorstand und SBG befaßt. Angekündigt wird eine Sondernummer der 'Kämpfenden Jugend' zur Olympiade, auf die auch ein Artikel eingeht. Ungefähr eine halbe Seite ist auf Türkisch.
Q: Zündfunke Nr. 8, München Aug. 1972

August 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arri der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 11 (vgl. Juli 1972, Sept. 1972) heraus, die auch berichtet:"
Viele Kapitalisten bekommen es jetzt mit der Angst zu tun und versuchen, mit 'freiwilligen' Zugeständnissen den immer lauteren Forderungen auszuweichen. Denn sie wissen, wenn erst einmal gestreikt wird, kommen sie nicht so billig davon.
- Bei Zündapp erhielten fast alle Kollegen etwa 3 % und bei BMW alle Kollegen 20 Pfg. mehr.".
Q: Rote Optik Nr. 11, München Aug. 1972, S. 1f

14.08.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr. 16 (vgl. Aug. 1972, 28.8.1972) berichtet u.a. aus München aus dem IGM-Bereich über den Zwangsurlaub u.a. bei Zündapp.
Q: Roter Morgen Nr. 16, Hamburg 14.8.1972

14.08.1972:
Die SBG Regensburg gibt frühestens in dieser Woche die Nr. 23 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 5.7.1972, 25.9.1972) heraus, die Berichte über eine Reihe von Streiks u.a. für Teuerungszulagen enthält. In München werden nun bei BMW 20 Pf., im Pressehaus Bayerstraße (PHB) 25 Pf. und bei Zündapp 3% mehr gezahlt.
Q: Arbeitersache Nr. 23, Regensburg Aug. 1972

September 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 9 (vgl. Aug. 1972, Okt. 1972) heraus, der berichtet von den Vertrauensleutewahlen (VLW), der Metalltarifrunde (MTR), von BMW, Zündapp und Daimler, von Streiks in der BRD, vom Münchner Merkur, der die Rote Schülerfront angriff, der IGM Heidelberg, Ford Köln, der DGB-Demonstration in München (vgl. 1.9.1972) und vom Protest gegen das Olympiade-Ladenschlussgesetz sowie aufruft zur eigenen Filmveranstaltung (vgl. 26.9.1972), eine türkische Seite enthält und bekanntgibt, daß vor einiger Zeit bei Zündapp eine Parole "Arbeiter hinein in die KPD/ML" angebracht worden sei. Die Jugendseite beschäftigt sich mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz, berichtet dabei von Westav und der IGM Erlangen.
Das Frauensekretariat der ABG lädt ein zum Einführungsabend des Frauenzirkels (vgl. 22.9.1972). Aus der 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) wird der Artikel "MVV-Verhau" übernommen.
Q: Zündfunke Nr. 9, München Sept. 1972

20.09.1972:
Vermutlich in dieser Woche geben die ABG die Nr. 27 ihrer 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 11.9.1972, 9.10.1972) heraus. Eingegangen wird auch auf Zündapp.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 27, München Sept. 1972

Oktober 1972:
Vermutlich im Oktober gibt in München die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 10 (vgl. Sept. 1972, Nov. 1972) heraus, der uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Zündfunke Nr. 9 und 11, München Sept. 1972 bzw. Nov. 1972

November 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 11 (vgl. Okt. 1972, Dez. 1972) heraus, der berichtet von der angelaufenen Metalltarifrunde (MTR) und einer Sammlung im Betrieb für die verfolgten Araber, die vor 14 Tagen stadtweit von den ABG betrieben und über 1 000 DM ergeben habe. Berichtet wird vom Vietnamkrieg und vom Auftritt des Franz Josef Strauss in München (vgl. 13.10.1972). Auch in München gäbe es nun ein Anti-Strauss-Komitee (ASK – vgl. 24.11.1972).

Eingegangen wird in "Kapitalistische Mißwirtschaft" auf die Schlosserei, auf Elektriker und Installateure, an anderer Stelle auch auf Bandarbeiter und die neuen Gehaltsgruppen der Angestellte. Auch ein türkischer Artikel ist enthalten. Gefragt wird: "Betriebsversammlung für wen?", berichtet wird von der Bandzulage und dem Weihnachtsgeld.

Aus der Metallindustrie in Bremen wird berichtet von Siemens, VFW und Krupp Atlas Elektronik (KAE).

Aus der Metallindustrie in München wird berichtet von der IGM-Funktionärskonferenz (vgl. 17.10.1972), von Rodenstock, Arri, Siemens Hofmannstraße und BMW. Eingegangen wird auch auf die HBV, den DruPa Ortsverein (OV) und den Münchner Merkur (MM), wo die Gewerkschaftsopposition wachse.

Aus Passau wird berichtet vom Anti-Strauss-Komitee (ASK) und von der Durchsuchung der Räume von Roter Schülerfront (RSF) und ABG-Sympathisantengruppe durch die Polizei.

Aus Regensburg wird berichtet aus dem IGM Ortsverein (OV).

Angekündigt wird die Broschüre "Mehr Lohn. Kleiner Ratgeber für die Metaller und alle Kollegen die im Lohnkampf stehen", zu den kommenden Tarifrunden über die Lohn-Preis-Politik.
Berichtet wird auch von der Ortsjugendmitgliederversammlung der IGM München
Über den IG Metall Ortsjugendausschuß (IGM OJA) heißt es, daß dieser sich auf keine einzige Jugendgruppe stützen könne, da keine existiere, nicht einmal eine zentrale.
Q: Zündfunke Nr. 11, München Nov. 1972

Dezember 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG vermutlich ihren 'Zündfunken' Nr. 12 (vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) heraus, der uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Zündfunke Nr. 11 und 13, München Nov. 1972 bzw. Jan. 1973

Januar 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 13 (vgl. Dez. 1972, Feb. 1973) heraus, der berichtet von Schlossern und Schweißern, aus Gießerei und Stanzerei. Enthalten ist auch ein türkischer Artikel und ein Bericht aus der IGM Jugend, u.a. von der Ortsjugendversammlung und von BMW.
Q: Zündfunke Nr. 13, München Jan. 1973

Februar 1973:
In München gibt vermutlich die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 14 (vgl. Jan. 1973, März 1973) heraus, der uns bisher leider noch nicht vorlag.
Q: Zündfunke Nr. 13 und 15, München Jan. 1973 bzw. März 1973

März 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Arri der ABG ihre 'Rote Optik' Nr. 18 (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus. Berichtet wird u.a. über Zündapp.
Q: Rote Optik Nr. 18, München März 1973

12.03.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 15 (vgl. Feb. 1973, 16.4.1973) vermutlich in dieser Woche heraus. Berichtet wird von Hoesch Dortmund (vgl. 8.2.1973), Ford Köln, Klöckner Bremen (vgl. 29.1.1973), Mannesmann Duisburg (vgl. 28.2.1973) und der Münchner IGM-Funktionärsversammlung (vgl. 30.1.1973).

Aus dem eigenen Betrieb wird u.a. berichtet aus der Abteilung Wareneingang Bohner/Hauft, der Gießerei und den Verkäuferinnen in der Kantine.

Sowohl auf Deutsch als auch auf Türkisch wird auf die IGM-Vertrauensleute (VL) eingegangen. Obwohl es bei Zündapp 800 IGM-Mitglieder gibt, gäbe es keine VL u.a. in den Abteilungen Montage Fahrzeuge, Montage Motoren, Dreherei, Wareneingang, Versand, Materialläger, dem Versuch und besonders in einigen Angestelltenabteilungen. VL gäbe es in Bohrerei (3), FD (2), Galvanik (1), Scharfschleiferei (1), Hartchromerei (1), Hohenlinden (2), Tank-Polierei (1), Gießerei (3), BA (1), KW (1), Betriebsinspektion (3), Blechbearbeitung (1), Rahmenbau (1), Stanzerei (1), Lackierei (1), Werkzeugbau (2), Zylinderanfertigung (1), Verzahnerei (1), Teilefertigung (1) und Gehäuseanfertigung (1).

In "Für den jungen Arbeiter" wird berichtet von der Ortsjugendversammlung der IGM, von BMW und dem eigenen Jungarbeiterzirkel (vgl. 19.3.1973).
Q: Zündfunke Nr. 15, München März 1973

19.03.1973:
In München soll ein neuer Jungarbeiterzirkel der Kämpfenden Jugend der ABG beginnen. Dieser Sympathisantentreffen soll heute in der Gaststätte Gollierplatz in der Bergmannstr. 8 stattfinden.
Q: Zündfunke Nr. 15, München März 1973

16.04.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 16 (vgl. 12.3.1973, 14.5.1973) vermutlich in dieser oder der nächsten Woche heraus. Berichtet wird aus dem Werkzeugbau, wo der Betriebsrat Kälber gestänkert habe und dadurch die Kollegen Werner Hermann und Lothar Scholz entlassen wurden. Eingegangen wird auch auf die Abteilung Bohner/Hauft, die Angestellten, die Kantine, den Versand und die Jugendvertretung. Beigelegt ist der Maiaufruf der ABG sowie ein 'Metallarbeiter' für München (vgl. 17.4.1973).
Q: Der Zündfunke Nr. 16, München Apr. 1973

14.05.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 17 (vgl. 16.4.1973, Juni 1973) vermutlich in dieser Woche heraus, der uns nur unvollständig vorlag. Gefordert wird eine Teuerungszulage (TZL) bzw. ein "Inflationszuschlag für alle!". Berichtet wird von Streiks in Mannheim bei BBC (vgl. 7.5.1973) und in Ebersbach bei Zinser (vgl. 9.5.1973) und vom 1.Mai in München. Aufgerufen wird zur Paragraph 218 Demonstration (vgl. 18.5.1973) und zur eigenen Veranstaltung zum Breschnewbesuch (vgl. 20.5.1973). Bekanntgegeben wird, daß der Betriebsrat Schober den Betrieb verläßt.

Ein Leserbrief berichtet von Daimler Stuttgart-Untertürkheim. Eingegangen wird auch auf die Betriebsversammlung, die Kantinen bei Zündapp, Arri, BMW, Siemens und im Pressehaus Bayerstraße (PHB). Auf der Jugendseite wird u.a. der Jungarbeiterzirkel propagiert. Kritisiert wird der Film "Hitler – die letzten Tage".
Q: Zündfunke Nr. 17, München Mai 1973

Juni 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp des AB (ex-ABG) ihren 'Zündfunken' Nr. 18 (vgl. 14.5.1973, Juli 1973) heraus mit dem Leitartikel "Kampf der Inflation!".

Weitere Artikel sind:
- "Orden für Ausbeutung" zum bayrischen Verdienstorden für Dr. Elisabeth Mann;
- "Zündapp: In Kürze" zu den Schlossern im Werkzeugbau, den Pausenzeiten am Band und der Villa von Büch;
- "Jugendvertreter gefeuert!", u.a. bei der Hypobank München, aus der 'KAZ';
- "Griechenland";
- "Sauber Sauber" zu den Toiletten in der Schlosserei;
- "Der Widerstand bei BMW wächst",
- "Gießerei: stinkig, dreckig, unsicher";
- "Neßler im Aufsichtsrat";
- "Ein lieber Mann" zu Herrn Heckmeier;
- "Hans Zintl" zu dessen abgewehrtem Ausschluß (UVB) aus der Drupa; sowie
- "Vorwärts mit dem Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD".

Aufgerufen wird zur Irland-Veranstaltung am 24.6.1973 sowie zur Stimmabgabe beim Rundfunk-Volksentscheid am 1.7.1973.
Q: Zündfunke Nr. 18, München Juni 1973

Juli 1973:
Im Juli gibt in München die BMW-Betriebsgruppe des AB (ex-ABG) ihren 'Motor' Nr. 8 (vgl. 18.6.1973, 20.8.1973) heraus. Eingegangen wird auch auf die Skandale bei Zündapp.
Q: Der Motor Nr. 8, München Juli 1973, S. 4

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Juli 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp des AB (ex-ABG) ihren 'Zündfunken' Nr. 19 (vgl. Juni 1973, Juli 1973), der uns bisher leider noch nicht vorlag, vermutlich im Juli heraus.
Q: Zündfunke Nr. 18 und 21, München Juni 1973 bzw. o.J. (Sept. 1973)

Juli 1973:
Vermutlich im Juli erscheint bei Zündapp München ein Flugblatt "Keine Stellungnahme ist auch eine Stellungnahme…" des 'Zündfunken' (vgl. Juli 1973, Aug. 1973) in dem es u.a. zur Anwerbung von Spitzeln im Betrieb (vgl. 24.7.1973) heißt:"
Eine Woche ist jetzt vergangen, seitdem wir die dreckigen Machenschaften von Schober und Neßler aufgedeckt haben."
Schober, der Spitzel gekauft habe, sei jetzt endgültig weg aus dem Betrieb. Gegen das Betriebsratsmitglied Neßler richtet sich ein Kleber "Neßler raus!". Eingegangen wird auch auf die Gießerei und den Versand.
Q: Zündfunke Keine Stellungnahme ist auch eine Stellungnahme…, München o.J. (Juli 1973)

24.07.1973:
Bei Zündapp München führt der AB eine Veranstaltung zur Spitzelaffäre durch (vgl. Juli 1973).
Q: Zündfunke Nr. 21, München o.J. (Sept. 1973)

August 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp des AB (ex-ABG) ihren 'Zündfunken' Nr. 20 (vgl. Juli 1973, 17.9.1973), der uns bisher leider noch nicht vorlag, vermutlich im August heraus.
Q: Zündfunke Nr. 18 und 21, München Juni 1973 bzw. o.J. (Sept. 1973)

17.09.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp des AB frühestens in dieser Woche die Nr. 21 ihres 'Zündfunken' (vgl. Aug. 1973, Okt. 1973) heraus.
Berichtet wird vom X. Parteitag der KP Chinas, aus der EWG sowie von Streiks für Teuerungszulagen (TZL) bei der Westfälischen Union Hamm (vgl. Aug. 1973), Agfa München (vgl. Aug. 1973) und Siemens Traunreut (vgl. 19.9.1973). Streiks für TZL widmete sich auch eine Veranstaltung in München (vgl. 14.9.1973).
Aufgerufen wird zur Veranstaltung gegen die Inflation (vgl. 1.10.1973) und zu Spenden für Chile, die auf ein Konto der AELA gehen sollen.

Aus Passau wird berichtet, daß ein Mitglied der HBV, welches zur IGM übertreten wollte von dieser wegen AB-Anhängerschaft nicht aufgenommen wurde.

Aus dem eigenen Betrieb wird außer auf die Überstunden erneut auf die Spitzelaffäre eingegangen (vgl. 24.7.1973), die nun drei Monate zurückliege. Dabei habe es u.a. rechtswidrige Kündigungen gegen Hermann, Irber, Bösl, Scholze und Stadler gegeben.
Q: Zündfunke Nr. 21, München o.J. (Sept. 1973)

Oktober 1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp des AB die Nr. 22 ihres 'Zündfunken' (vgl. 17.9.1973, Nov. 1973) heraus. Berichtet wird aus dem eigenen Betrieb aus der Gießerei und von den Schlossern, ansonsten u.a. von der IG Metall (IGM) Mitgliederversammlung Straubing, der IGM Baden-Württemberg, dem IGM Ortsverein (OV) München, dem Gewerkschaftstag der Gewerkschaft Holz und Kunststoff (GHK) und MAN Mainz bzw. Gustavsburg.
Im Ostbayrischen Grenzland sollen 8 Werke von Triumph Miederwaren geschlossen und 700 Beschäftigte entlassen werden, die in ihrem Kampf dagegen von der Ortsgruppe Passau des AB unterstützt würden.
Q: Zündfunke Nr. 22, München Okt. 1973

November 1973:
Bei Zündapp München gibt die Betriebsgruppe des AB ihren 'Zündfunken' Nr. 23 (vgl. Okt. 1973, Dez. 1973) heraus, der uns bisher leider nicht vorlag. Im Zusammenhang mit der Spitzelaffäre (vgl. Juli 1973) werden einige Betriebsräte auf der Seite 6 als 'Arbeiterverräter' bezeichnet, weswegen gegen diese Ausgabe drei einstweilige Verfügungen erlassen werden.
Q: Zündfunke Nr. 22 und 25, München Okt. 1973 bzw. Jan. 1974

Dezember 1973:
Bei Zündapp München gibt die Betriebsgruppe des AB ihren 'Zündfunken' Nr. 24 (vgl. Nov. 1973, 24.1.1974) heraus, der für die Metalltarifrunde (MTR) 15 % fordert, auf die Ölkrise eingeht, und zu Spenden sowie Wohnangeboten für chilenische Flüchtlinge aufruft.
Q: Zündfunke Nr. 24, München Dez. 1973

Januar 1974:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe des AB ihren 'Roten Widerdruck' Nr. 30 (vgl. Dez. 1973, Feb. 1974) heraus.
Eingegangen wird auch auf die Spitzelaffäre bei Zündapp (vgl. Juli 1973), wo ein in die AB-Betriebsgruppe eingeschleuster Spitzel 32 Namen geliefert habe, was zu drei Entlassungen führte. Über das Arbeitsgericht sei einer der drei wieder sicher beschäftigt.
Q: Roter Widerdruck Nr. 30, München Jan. 1974, S. 4

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Januar 1974:
In München gibt die Betriebsgruppe des AB im Pressehaus Bayerstraße (PHB) vermutlich im Januar zwei Extrablätter des 'Roten Aufmucker' (vgl. Dez. 1973, 21.1.1974) heraus, von denen uns derzeit nur eines zugänglich war, welches unter dem Titel "Im 'Fall Jan Grutz': Polizei gegen Aufmucker" berichtet: Gestern gegen 14 Uhr 15 wurden "zwei Schüler, die vor den Eingängen des Merkur unsere Betriebszeitung verteilten, von der Polizei abgeführt, einige hundert Aufmucker beschlagnahmt. Einem Passanten, der sich … nach dem Grund der Verhaftungen erkundigen wollte, nahmen die Streifenbeamten gleich mit ins Polizeipräsidum zur politischen Polizei." Dort erfolgte eine erkennungsdienstliche (ED) Behandlung. Das gestrige Extrablatt befaßte sich nämlich mit Jan Grutz, der bei Zündapp als Spitzel gegen den AB tätig gewesen war (vgl. Juli 1973), was zur Entlassung eines Türken und eines seit Jahren dort arbeitenden Deutschen führte. Nun sei Grutz als Schlosser im Münchner Merkur (MM) tätig. Man selbst habe nun allerdings das gestrige Extrablatt einstampfen müssen.
Q: Roter Aufmucker Extrablatt Im 'Fall Jan Grutz': Polizei gegen Aufmucker, München o.J.

Januar 1974:
In München geben die Stadtteilgruppen des AB ihren 'Roten Anzeiger' Nr. 28 (vgl. Dez. 1973) heraus. Mit Hilfe der KAZ wird berichtet über Zündapp.
Q: Roter Anzeiger Nr. 28, München Jan. 1974

21.01.1974:
Bei Zündapp München gibt die Betriebsgruppe des AB ihren 'Zündfunken' Nr. 25 (vgl. Dez. 1973) vermutlich in dieser Woche unter Verantwortung von Helge Sommerrock heraus, bei dem es sich um die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe handelt. Berichtet wird von den einstweiligen Verfügungen gegen die letzte Ausgabe im Zusammenhang mit der Spitzelaffäre. Die Betriebsräte Kälber und Schober hätten nun einen Prozeß gegen Helge Sommerrock angestrengt und eine Klage für die Entlassung von Bösl und Stadler. Bösl aber werde nicht entlassen.

Berichtet wird auch von BMW in München und Dingolfing, dem Urlaubsaufenthalt von Bundeskanzler Helmut Schmidt in Grafenau im Bayrischen Wald, der Verurteilung von Helge Sommerrock wegen Strauss, einem Interview des Münchner 'Metallarbeiters' des AB mit Kollegen von Südbremse und Siemens München, der DPG Frankfurt (vgl. 18.1.1974), den Jugendvertretungswahlen (JVW) bei Zündapp und MAN Gustavsburg sowie den geplanten Fahrpreisaktionen (vgl. 25.1.1974). Berichtet wird vom Tod des ehemaligen Betriebsrats Rudi Langowski, zu dessen aktiver Zeit hätte ein anderer Ton im Betriebsratsbüro geherrscht. Der Nachruf endet: "Kolleginnen und Kollegen von Zündapp! Rudi ist tot, aber sein Wille lebt in uns weiter. Setzen wir sein Werk fort!
Gegen Neumeyer und seinesgleichen!"
Q: Zündfunke Nr. 25, München Jan. 1974

05.10.1975:
Der AB gibt die Nr. 71 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 21.9.1975, 19.10.1975) heraus und berichtet aus München u.a. von Zündapp.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 71, München 5.10.1975

13.07.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.116 (vgl. 28.6.1977, 26.7.1977) heraus und berichtet aus München u.a. von Zündapp.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 116, München 13.7.1977

Letzte Änderungen: 16.5.2014

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