Marxistische Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 19.1.2011

Die Marxistische Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg wird hier lediglich anhand einiger weniger Hinweise und Dokumente dargestellt, ohne dass auf die Hochschul- und Institutspublizistik eingegangen würde.

Neben der knappen Schilderung der Entstehung der MG (vgl. 1.5.1971) und der Dokumentation der Gründung (vgl. 17.6.1971) beginnt bereits bald die Schilderung der Fraktionierung (vgl. Okt. 1971, 1.5.1972).

Nach außen vermag die Marxistische Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg zwar noch einige Schriften vorzulegen, die hier leider erst teilweise dokumentiert werden können (vgl. Jan. 1972, Apr. 1972, 12.4.1972), dann aber tritt bereits die Theoriefraktion der MG an die linke Öffentlichkeit (vgl. Juli 1972), während die restliche MG zerfällt (vgl. Aug. 1972).

Die Marxistische Gruppe/Theoriefraktion (MG) beteiligt sich an der Tagung des Sozialistischen Büros (vgl. 14.10.1972), erlangt aber bundesweit vor allem durch ihre theoretischen Schriften Bedeutung (vgl. Nov. 1972, Dez. 1972, Aug. 1973), auch wenn diese keineswegs immer ungeteilte Zustimmung erfahren, weder in Erlangen-Nürnberg (vgl. Juni 1973) noch in Bremen, wo sich der Kommunistische Bund Bremen (KBB - vgl. 1.12.1972) bzw. vor allem sein Kommunistischer Studentenbund (KSB - vgl. 16.12.1972, Jan. 1973) von den Vorstellungen der MG und deren örtlichen Vertretern abgrenzen.

Allerdings gibt es anderswo auch von ML-Gruppen zumindest bescheidenes Lob für die MG (vgl. Feb. 1973, 19.3.1973), vor allem in München bei den Roten Zellen der Arbeitskonferenz-Fraktion (RZ/AK) stießen die Ideen der MG offenbar auf großen Anklang.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

01.05.1971:
In Nürnberg folgen, laut SALZ Hamburg, über 1 000 dem Aufruf von 60 Betriebsräten und Vertrauensleuten zur Demonstration.
Die Gruppe Arbeiterpolitik Nürnberg (vgl. 30.5.1971) berichtet, dass der DGB im Saal gefeiert habe. In einem unabhängigen Maikomitee hätten IGM-Jugend, DGB-Jugend, HBV-Jugend, SDAJ und DKP, die Gruppe Arbeiterpolitik, Spanier und Studenten mitgearbeitet. Drei Flugblätter seien mit einer Auflage von 30 000 verteilt worden. An der DKP-Demonstration hätten sich dann 300, an der des Maikomitees (MK) 700 beteiligt. Erwähnt wird auch ein Maikomitee bei AEG-Kanis.

Die Gruppe Arbeiterstimme (Arsti - vgl. 3.12.1973) berichtet später, dass das Maikomitee auf Initiative des Montagskreises der späteren Marxistischen Gruppe (MG) Erlangen / Nürnberg (vgl. 17.6.1971) gegründet worden sei.

Der Montagskreis sei aus der Studenten und Lehrlingsbewegung hervorgegangen. Die Studenten hätten die gewerkschaftliche Jugendarbeit, vor allem in der IGM, unterstützt und besonders Jugendbildungsarbeit betrieben, woraus sich der Montagskreis entwickelt habe, der u.a. im IGM OV tätig war und bei der Kaiser MF (National Machinery Co.) die Jugendvertretung dominierte und einen betrieblichen Lehrlingsarbeitskreis unterhielt. Arbeitskreise habe es auch bei Bosch und Siemens gegeben.
Quellen: Arbeiterstimme Nr.1 und 5,Nürnberg 30.5.1971 bzw. 3.12.1973; Roter Morgen Nr.11,Hamburg 5.6.1972;Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.7,Hamburg 26.5.1971;Arbeiterstimme Nr.9,Bremerhaven Mai 1971,S.5

17.06.1971:
Die Marxistische Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg konstituiert sich und gibt dies mit einem Flugblatt bekannt.

Die Gruppe Arbeiterstimme (vgl. 3.12.1973) berichtet über die MG (vgl. 1.5.1971, Okt. 1971), dass im Montagskreis mehr Studenten als Arbeiter gewesen seien und sich daraufhin die Studenten und die bewußten Arbeiter im Freitagskreis versammelt hätten, welcher die höhere politische Organisation gewesen sei. Aus den Diskussionen des Freitagskreises mit den Lehrerstudenten der Roten Zelle Ausbildung habe sich dann die Gründung der MG Erlangen / Nürnberg im Juni 1971 ergeben, an der sich 60 Studenten sowie 10 Arbeiter und Lehrlinge beteiligten.
Q: Arbeiterstimme Nr.5,Nürnberg 3.12.1973; MG Erlangen-Nürnberg: Die Marxistische Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg konstituiert sich am 17.6.1971,o. O. o. J.

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Oktober 1971:
Die Gruppe Arbeiterstimme (vgl. 3.12.1973) berichtet vermutlich aus dem Herbst über die Marxistische Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg (vgl. 17.6.1971, 1.5.1972), dass der Betriebsausschuss ein Papier zur Metalltarifrunde (MTR der IGM) verfasst habe, welches von einer Theoriefraktion (TF) abgelehnt worden sei. Die Kritikposition dagegen sei weiter für die Arbeit in den Gewerkschaften eingetreten.
Q: Arbeiterstimme Nr.5,Nürnberg 3.12.1973

Januar 1972:
Von der Marxistischen Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg erscheinen die "Materialien zur Hochschulpolitik". Enthalten sind die Artikel "Grundlagen sozialistischer Hochschulpolitik: sechs Thesen" sowie "Sozialistisches Studium als Kritik der bürgerlichen Wissenschaft".
Q: Marxistischen Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg erscheinen die "Materialien zur Hochschulpolitik,Jan. 1972

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April 1972:
Von der Marxistischen Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg erscheint die Schrift "Kapitalistische Hochschulreform. Analysen und Dokumente".
Q: Erziehung und Klassenkampf Nr.7,Frankfurt 1972,S.78

12.04.1972:
Die Nr. 1/2 der Zeitschrift 'Klassenkampf' - Politisch-theoretisches Organ der Marxistischen Gruppe Erlangen-Nürnberg erscheint im Verlag des Politladens Erlangen.
Q: Erziehung und Klassenkampf Nr.5/6,Frankfurt 1972,S.105; Neues Rotes Forum Nr.2,Heidelberg Mai 1972,S.46;Bochumer Studenten Zeitung Nr.92,Bochum April 1972,S.3

01.05.1972:
In Nürnberg führt der DGB, laut KB, eine Veranstaltung durch.

Die KPD/ML-ZK dagegen bildet, nach eigenen Angaben, eine Aktionseinheit mit spanischen und türkischen Gruppen, die eine Demonstration durch Gostenhof durchführt, welche von 150 auf 400 Personen anwächst.

Laut Arsti (vgl. 8.5.1972) ging die Demonstration der KPD/ML am Kornmarkt los. Der Marsch des Maiausschusses Nürnberger Gewerkschafter dagegen sei mit 1 000 Personen vom Hauptmarkt zur Messehalle gezogen, wo dann 5 000 beim DGB teilnahmen. Nachdem sowohl DGB-KV als auch IGM-Verwaltungsstelle nichts unternommen hätten zur Maivorbereitung, habe die DKP 100 Unterschriften von Einzelpersonen, aber nicht von Organisationen, unter einen Aufruf gesammelt. Die Arbeiterstimme aber habe eine Initiative zum Zusammenschluss von Organisationen gestartet. Schliesslich hätte sich ein gemeinsamer Maiausschuss aus den beiden Ansätzen gebildet, der ein allgemeines Mai-Flugblatt in Auflage von 20 000 Stück, u.a. im IGM-Bereich bei Triumph (vgl. 27.4.1972) und ein Lehrlingsflugblatt (6 000 Stück) verteilte. Beteiligt gewesen seien auch die Sozialistische Hochschulgruppe (SHG), Sozialistische Schüler und HBV-Mitglieder.

Später (vgl. 3.12.1973) berichtet die Arsti von der Marxistischen Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg (vgl. Okt. 1971, Aug. 1972), dass diese sich nicht am 1.Mai 1972 beteiligt habe. In den Auseinandersetzungen darüber habe sich eine Arbeiterrunde gebildet.
Q: Arbeiterstimme Nr.2 und 5,Nürnberg 8.5.1972 bzw. 3.12.1973; Roter Morgen Nr.11,Hamburg 5.6.1972;Arbeiterkampf Nr.19,Hamburg Juni 1972,S.9

Juli 1972:
Von der Marxistischen Gruppe/Theoriefraktion (MG) erscheint in Erlangen/Nürnberg das 'Cirkular' Nr.1 (vgl. Nov. 1972) mit dem Artikel "Zur Spaltung der Marxistischen Gruppe Erlangen/Nürnberg" und einer Dokumentation zur Diskussion in der MG.
Q: Marxistische Gruppe/Theoriefraktion: Circular Nr.1,Juli 1972

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05.07.1972:
Die Gruppe Arbeiterstimme gibt ihre 'Arbeiterstimme' (ARSTI - vgl. 8.5.1972, 3.10.1972) Nr.3 heraus. Berichtet wird auch aus Erlangen, u.a. von den Hochschulen über die Marxistische Gruppe (MG) Erlangen.
Q: Arbeiterstimme Nr.3,Nürnberg 5.7.1972

August 1972:
Die Gruppe Arbeiterstimme (vgl. 3.12.1973) berichtet über die Marxistische Gruppe (MG) Erlangen/Nürnberg (vgl. 1.5.1972, Okt. 1972), dass sich die Theoriefraktion (TF) abgespalten habe. Fast alle Arbeiter und Lehrlinge hätten entweder mit der Bundeswehr (Buwe), dem Zivildienst (ZDL) oder dem Zweiten Bildungsweg (ZBW) angefangen, wodurch sich die Rest-MG jenseits der TF faktisch aufgelöst habe.
Q: Arbeiterstimme Nr.5,Nürnberg 3.12.1973

14.10.1972:
Es beginnt eine zweitägige Tagung des Sozialistischen Büros (SB) in Frankfurt. Es geht um Fragen sozialistischer Organisation. U.a. hält Oskar Negt das Hauptreferat ("Nicht nach Köpfen, sondern nach Interessen organisieren!"). Zu den teilnehmenden Gruppen zählt auch die Marxistische Gruppe Erlangen.
Q: Komitee für Grundrechte und Demokratie (Hg.): Tradition heißt nicht,Asche aufheben, sondern die Flamme am Brennen halten. Für und über Klaus Vack, Sensbachtal 1985, S.56f. und 208

November 1972:
Von der Marxistischen Gruppe/Theoriefraktion (MG) erscheint in Erlangen/Nürnberg das 'Cirkular' Nr.2 (vgl. Juli 1972, Dez. 1972) mit dem Artikel "Zum Verhältnis von Wissenschaft und Produktion - Grundlegung einer Argumentation zum BHG".
Q: Marxistische Gruppe/Theoriefraktion: Circular Nr.2,Erlangen Nov. 1972

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Dezember 1972:
Von der Marxistischen Gruppe/Theoriefraktion (MG) erscheint in Erlangen/Nürnberg das 'Cirkular' Nr.3 (vgl. Nov. 1972, Aug. 1973) mit den Artikeln "Zur Oberfläche des Kapitals" und "Zum Verhältnis von sozialistischer Intelligenz und proletarischer Bewegung" in einer ersten Auflage. Eine Anzeige wirbt für den Trikontverlag.
Q: Marxistische Gruppe/Theoriefraktion: Circular Nr.3,Erlangen Dez. 1972

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01.12.1972:
Vermutlich Anfang Dezember gibt der KB Bremen die Nr.11 seiner 'Wahrheit' (vgl. 9.11.1972, 21.1.1973) heraus. Aus dem eigenen Kommunistischen Studentenbund (KSB) gab es eine Abspaltung (vgl. 14.10.1972), die Christina Döpke in "Gegen eine Spielart des Opportunismus an den Hochschulen!" so einsortiert:"
… die Akademisten und Liquidatoren … . Zwei herausragende Beispiele dieser Richtung sind die Redaktion der Zeitschrift 'Probleme des Klassenkampfes', zu der sich vor einem Jahr eine Gruppe von Intellektuellen zusammengeschlossen hat und die Marxistische Gruppe Erlangen". Sowohl mit der Fraktion als auch mit der MG Erlangen wird die Auseinandersetzung fortgeführt (vgl. 16.12.1972).
Q: Wahrheit Nr.11,Bremen Dez. 1972; Unter dem Roten Banner Sdr.Nr.2,Bremen Jan. 1973,S.17f;Die Rote Front Nr.1,Dortmund Jan. 1973,S.7f

16.12.1972:
Im Kommunistischen Studentenbund (KSB) Bremen beginnt ein weiteres zweitägiges Plenum (vgl. 14.10.1972), auf dem es erneut zu 11 Austritten kommt, wobei die Gen., laut KSB, zur selben Fraktion gehören wie beim letzten Mal. Im Jan. 1973 veröffentlicht der KSB die Dokumente zu diesem Fraktionskampf (vgl. dort). Im "Politischen Bericht des Zentralen Ausschusses des KSB" heißt es u.a., daß der KSB eine schlechte Position an den Fachhochschulen habe.
Q: Unter dem Roten Banner Sdr.Nr.2,Bremen Jan. 1973

Januar 1973:
Der KSB Bremen gibt die Sdr.Nr. 2 (vgl. Juni 1972) seiner 'Unter dem Roten Banner' (vgl. 6.12.1972, 17.1.1973) heraus, die sich den Fragen Parteiaufbau und Bündnispolitik widmet. Hierbei handelt es sich um eine Dokumentation der beiden letzten KSB-Plena (vgl. 14.10.1972, 16.12.1972), auf denen es zu Abspaltungen kam. Gegen die geistigen Ziehväter der Ausgetretenen wendet sich H.H. in "Die Hunde kläffen - Die Karawane zieht weiter". Dort heißt es zur Marxistischen Gruppe (MG) Erlangen:"
Die Vorstellungen der MG decken sich weitgehend mit denen der AK-Fraktion der Roten Zellen München. Auch der SHB/SF glaubt in ihnen das Heilkraut für seine ideologische Schwindsucht gefunden zu haben. Der liquidatorische Charakter dieser Politik ist bei der Bremer SF besonders klar an den Tag gekommen. Die SF hat dem KBB schlicht die Auflösung der eigenen Organisation vorgeschlagen und an der Universität diese Selbstliquidation als politische Organisation mit dem Verzicht auf Teilnahme an den Wahlen zum AStA und zum SR gleich vorexerziert. …
Die Erlanger MG ist mangels Masse für die Arbeiterbewegung nicht sichtbar. (Die MG, die sich ausdrücklich als Zirkel, also nicht als Hochschulorganisation versteht, hat in der Metalltarifrunde '71 ein paar lahme Flugblätter gemacht und offenbar gleich wieder den Mut verloren. Das ist politisch alles, was die Arbeiterklasse von der MG je gesehen hat.)"

Darin sehr ähnlich sei die MG "der Bremer Gruppe Arbeiterpolitik …, deren politische Tätigkeit sich auf schlaue 'Bemerkungen' zu den Klassenkämpfen beschränkt."
Allerdings wird auch konstatiert, daß "beide Gruppen einen gewissen Einfluß auf die Intelligenz haben" und "sich die MG als eine der wenigen 'nichtdogmatischen' Gruppen in der BRD hinstellt", dann aber "als ersten öffentlichen Beitrag eine Hochschul-Broschüre herausgibt." Nach der Abspaltung der 'Kopf'- bzw. Theoriefraktion sei nun die Rest-MG ja vielleicht sogar für Aktionen zu gewinnen. Bisher hätten in der MG die Intellektuellen allzu deutlich das Sagen gehabt, was mit einem MG-Zitat belegt wird, in dem festgehalten wird, "daß der Ausschuß für theoretische Arbeit (dem auch die Intellektuellen aus dem Betriebsausschuß angehören) und der Betriebsausschuß (dem Intellektuelle und Arbeiter angehören) selbständig über die konkreten Schritte ihrer Arbeit beschließen."
Q: Unter dem Roten Banner Sdr.Nr.2,Bremen Jan. 1973; Kampf-Kritik-Umgestaltung Nr.6,Ulm 1981,S.57

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Februar 1973:
Von zwei Genossen der Marxisten-Leninisten (ML) Castrop-Rauxel wird spätestens im Februar die folgende, in der 'Klassenkampf und Programm' (Klapro) Nr.2 der ML Castrop-Rauxel, Dortmund und Hagen (vgl. Feb. 1973) veröffentlichte Kritik an der im 'Neuen Roten Forum' (NRF) Mannheim/Heidelberg (vgl. Nov. 1972) abgedruckten Stellungnahme der Programmkommission (PK) der Kommunique-Zirkel (BK) verfaßt, wobei der zweite Name im Inhaltsverzeichnis der 'Klapro' als U. Simens, im Text als K. Simens angegeben wird:"
EIN DOKUMENT DES ZENTRISMUS
STELLUNGNAHME ZUM: 'PROGRAMM DER WESTDEUTSCHEN KOMMUNISTEN'

U. Burg, K. Simens

Die Kritik an den Liquidatoren zeigt das völlige Verkennen

1. der Bedeutung der systematischen Theorieerarbeitung (gründliche Aneignung der politischen Ökonomie, Weltmarktanalyse etc.) als Voraussetzung für die Programmschaffung. Wenn auch die Marxistische Gruppe (MG,d.Vf.) Erlangen oder auch die Berliner Gruppe, die die 'Probleme des Klassenkampfes' (Prokla,d. Vf.) herausgibt, letztlich für sich gesehen Akademisten sind, da nicht sichtbar wird, in welcher Weise ihre theoretische Arbeit auf eine revolutionäre Politik ausgerichtet ist, darf man doch nicht verkennen, daß die Arbeiten dieser Gruppen die ersten ernsthaften und fundierten Versuche sind, tatsächlich die Marx'schen Kategorien in eine Analyse der heutigen Kapitalbewegung (vor allem auch im Weltmaßstab) umzusetzen (vgl. z.B. den Aufsatz über 'Kapitalistischen Weltmarkt und Weltwährungskrise' in 'Probleme des Klassenkampfes' Nr. Nov. 1971 (vgl. Nov. 1971,d.Vf.))."
Q: Klassenkampf und Programm Nr.2,Dortmund Feb. 1973,S.33ff

19.03.1973:
Der Kommunistische Bund/ML (KB/ML) Frankfurt, eine jüngst aus dem KSB bzw. KSV der KG Frankfurt abgespaltene Gruppe (vgl. Juni 1973) gibt zum ersten und zum letzten Male sein politisch-theoretisches Organ 'Klarheit Einheit' heraus. Den KABD findet man "kryptorevisionistisch". Die MG Erlangen und October Frankfurt hätten da wenigstens Phantasie gezeigt und eine neue Qualität des Imperialismus entdeckt.
Q: Klarheit Einheit Nr.1/2,Frankfurt 19.3.1973

Juni 1973:
Vermutlich im Juni 1973 erscheint von Thomas Engelhardt, Günter Lukas, Karl Heinz Stammberger, Holm Tetens und Walter Zitterbarth die Broschüre "Zur Kritik der Marxistischen Gruppe (theoriefraktion)" unter Verantwortung von Holm Tetens im Vertrieb des Politladens. Erarbeitet wurde sie vom Hochschulausschuss (HSA) der mittlerweile aufgelösten alten Marxistischen Gruppe (MG) Erlangen-Nürnberg.

Enthalten sind die Abschnitte:
- "Zum Problem der Theoriebildung";
- "Zum Verhältnis von Theorie und Empirie";
- "Zur Klassenanalyse";
- "Sozialistische Intelligenz und Arbeiterbewegung" sowie
- "Zur Hochschulpolitik".

Bezug genommen wird auf die 'Circulare' 1 bis 3, aber nicht auf die Neuauflage. Geworben wird für die Buchladenkollektive Erlangen/Nürnberg, aber auch für die Komitees gegen Folter an politischen Gefangenen, wie es sie u.a. Stuttgart, München, Heidelberg, Hamburg und Frankfurt gibt, und die 'Wir wollen alles' (WWA) sowie die 'Probleme des Klassenkampf' (Prokla).
Q: Thomas Engelhardt, Günter Lukas, Karl Heinz Stammberger, Holm Tetens und Walter Zitterbarth: Zur Kritik der Marxistischen Gruppe (theoriefraktion),Erlangen 1973

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Juli 1973:
Von der Marxistischen Gruppe/Theoriefraktion (MG) erscheint in Erlangen/Nürnberg das 'Cirkular' Nr.3 (vgl. Dez. 1972) mit den Artikeln "Zur Oberfläche des Kapitals" und "Zum Verhältnis von sozialistischer Intelligenz und proletarischer Bewegung" in einer erweiterten Auflage. Eine Anzeige wirbt für den Trikontverlag.
Q: Marxistische Gruppe/Theoriefraktion: Circular Nr.3, 2. Aufl.,Nürnberg Aug. 1973

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